06.08.2010 - Zweite Baustellenbegehung


Fünf Monate nach unserem letzten Ausflug in die Schwanthaler Straße ist es wieder soweit. Wir sind zu Gast auf der Baustelle und dürfen einen Blick auf den zwischenzeitlichen Baufortschritt werfen.



Als erstes betreten wir das ehemalige Restaurant gleich links vom Durchgang. Dort werden derzeit die (roh-)baulichen Voraussetzungen für eine Tages- und eine Abendkasse geschaffen. Für die haustechnischen Installationen - ebenso wie für den Aufzug - werden Schächte betoniert. Teilweise werden ganze Decken neu gegossen. Herr Gebhardt erläutert, dass derzeit die Rohbauarbeiten auf der ganzen Baustelle in vollem Gange sind. Die statischen und brandschutztechnischen Anforderungen an die Baukonstruktion werden durch diese Maßnahmen erfüllt.



Ein Blick in den Hof richtet unsere Aufmerksamkeit auf den Keller unter dem Restaurant. Der ehemalige, einstöckige Restaurantanbau war schon bei unserem letzten Besuch verschwunden. Jetzt erkennt man bereits ein Kellergeschoss mit Wänden. Dort und unter dem Gebäude werden später die Gastro- Lagerräume mit Kühlzellen sowie die Sozialräume und Umkleiden des Gastro- Personals ihren Platz finden. Mit Hilfe des Lifts können von hier auch Veranstaltungen in der Tanzschule und im Silbersaal bedient werden.

   



Der Keller bietet uns eine direkte Verbindung in das Theatergebäude. Auf dem Weg dorthin erblicken wir durch ein Fenster den mit Stahlträgern aufgehängten und mit Brettern geschützten Faunbrunnen an der Theaterfassade. Denkmalschützende Vorgaben der Behörde haben untersagt, dass der Brunnen während der Bauarbeiten entfernt wird. Da hängt er also nun. Selbst die darunter befindliche Brunnenstube muss mit den damals verwendeten Backsteinen wieder hergestellt werden.


Im Keller unter dem Theater stellt uns Herr Gebhardt ein absolutes Highlight vor. Hydraulische Pressen heben die zehn Stützen, auf dem das spätere Theaterdach ablastet. Grund dafür ist, dass die Fundamente der Stützen komplett neu angelegt werden. Dazu werden die Stützen im Keller gekappt und angehoben. Der untere Teil der alten Stützen mit Fundamenten kann dann abgebrochen und neu erstellt werden. Nach Fertigstellung des neuen Unterbaus werden die aufgehenden Stützen wieder darauf abgelastet. Genial, aber nicht einfach!


Nachdem wir ganz unten waren, streben wir nach ganz oben – aufs Dach. Hier finden wir keinen gewohnten Anblick. Über dem ausgeräumten Zuschauerraum thront ein Raumgerüst, welches wiederum die Unterkonstruktion für ein provisorisches Dach ist. Das ursprüngliche Dach ist bereits entfernt. Herr Gebhardt erklärt, dass derzeit die genaue Ausführung und Terminierung des Dachstuhls mit der ausführenden Firma besprochen wird. Bleibt zu hoffen, dass an dieser Stelle bald wieder ein anschaulicher Dachstuhl die Lücke neben dem Dach des Bühnenhauses ausfüllt.

   



Unsere Tour führt uns zurück ins Nebengebäude, wo neben dem Restaurant im EG auch die Tanzschule, der Silbersaal und die Verwaltung in den Geschossen darüber künftig wieder untergebracht sind. Im obersten Stock gewährt uns der geöffnete Boden einen Einblick auf die Decke über dem Silbersaal. Insbesondere die alte Deckenkonstruktion und unzureichende Sanierungsmaßnahmen der Vergangenheit haben hier einen erheblichen Nachbesserungsbedarf geschaffen. Die alte Stahlbetondecke sowie die darunter befindliche Kiesschüttung wurden entfernt. Die Befestigung der Ziergipsdecke des Silbersaals muss nun komplett überarbeitet werden. Hier, über dem Silbersaal, wird später die Verwaltung der Betriebsgesellschaft ihre Räumlichkeiten beziehen.


Auch im restlichen Teil des Nebengebäudes werden derzeit die Rohbauarbeiten und damit statischen Ertüchtigungen vorangetrieben.


Der Silbersaal selbst ist eingehüllt in dunkle Stille. Nachdem der komplette Raum in seiner Form erhalten bleiben soll, finden alle Arbeiten nur um den Raum herum bzw. von außen statt. Ein Raumgerüst für die Renovierungsarbeiten an der Decke füllt daher einzig den sonst leeren Raum.

   


Zum Abschluss unserer Besichtigung dürfen wir noch einen Blick in das Theaterfoyer werfen. Dort, wo später die Gäste eintreffen, ist heute ebenfalls gähnende Rohbau-Leere. Herr Gebhardt schildert, wo sich später das moderne Garderobensystem und der Abgang zum kleinen Theaterkeller befinden wird. All das ist heute sicher noch nicht so einfach vorstellbar. Doch die Arbeiten schreiten mit großen Schritten voran und wir freuen uns bereits auf den nächsten Besuch. Bis dahin halten wir es wie zuletzt – gut, dass es zwischenzeitlich das Theaterzelt in Fröttmaning gibt.

TS, 15.08.2010

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02.03.2010 - Erste Baustellenbegehung
03.05.2012 - Dritte Baustellenbegehung